NRW
Abu-Walaa-Prozess: Gericht prüft U-Haft für Mitangeklagte
Terrorismus
dpa Celle. Im Prozess gegen den islamistischen Prediger Abu Walaa will das Oberlandesgericht Celle heute über die Entlassung eines Mitangeklagten aus der Untersuchungshaft entscheiden. Der 30-Jährige hatte in einem überraschenden Geständnis Abu Walaa vor zwei Wochen schwer belastet. Der Prediger habe einen direkten Draht zum Islamischen Staat gehabt und die Ausreise radikalisierter junger Leute aus Deutschland zu der Terrormiliz gefördert. Der Mitangeklagte erklärte, er selber habe sich während der mehr als dreijährigen Untersuchungshaft vom militanten Islamismus abgewendet.
Bewaffnete Polizeibeamte vor dem Eingang zum Oberlandesgericht in Celle. Foto: Holger Hollemann/dpa/Archivbild
Erwartet wird am Mittwoch auch eine Ankündigung des Gerichts über den Abschluss der Beweisaufnahme. Damit stehen in dem Terrorprozess die Plädoyers und Urteile bevor.
Abu Walaa und vier Mitangeklagte müssen sich in Celle seit September 2017 wegen Unterstützung und Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat verantworten. Sie sollen junge Menschen insbesondere im Ruhrgebiet und im Raum Hildesheim radikalisiert und in die IS-Kampfgebiete geschickt haben. Die Bundesanwaltschaft hält Abu Walaa für den wichtigsten Drahtzieher des IS in Deutschland.