NRW
Betonplatten-Unfall: Staatsanwaltschaft wartet auf Gutachten
Verkehr
dpa/lnw Köln. Bei den Ermittlungen zum tödlichen Unfall mit einer Betonplatte aus einer Lärmschutzwand auf der A3 will die Kölner Staatsanwaltschaft das Ergebnis ihres Gutachtens abwarten. „Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen gegen Unbekannt“, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Die Erkenntnisse von Straßen.NRW flössen in die Ermittlungen mit ein, „aber wir warten, bis unser eigenes Gutachten vorliegt“. Dies werde voraussichtlich gegen Ende des Jahres so weit sein.
Der Landesbetrieb Straßen.NRW hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass die mangelhafte Konstruktion der Lärmschutzwand schon seit 2008 bekannt gewesen sei. In dem Abnahmeprotokoll sei „die improvisierte Konstruktion als Mangel aufgeführt und nur unter dem Vorbehalt eines statischen Nachweises abgenommen“ worden. Dieser sei „trotz mehrfacher Aufforderung nicht erbracht“ worden. Die Baufirma sei mittlerweile insolvent.
Auf dem viel befahrenen Kölner Ring war vor rund zwei Wochen eine Autofahrerin von einer tonnenschweren Betonplatte erschlagen worden, die sich aus der Schallschutzmauer gelöst hatte. Bei der anschließenden Untersuchung hatte sich herausgestellt, dass die fragliche sowie sechs weitere Platten beim Einbau fehlerhaft befestigt worden waren. Es sei „offenbar aus Platzgründen bewusst mit geschweißten Winkeln improvisiert“ worden, hatte der Landesbetrieb berichtet. Alle Platten sind inzwischen entfernt.