NRW
Experte: Luftumwälzung in der Zerlegung ist ein Problem
Gesundheit
dpa/lnw Gütersloh. Der Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies könnte auf die Luftkühlung im Zerlegebetrieb zurückgehen. Das ist eine erste Einschätzung des Bonner Hygiene-Experten Martin Exner. In dem Bereich würde die Luft auf 6 bis 10 Grad Celsius heruntergekühlt, während die Arbeiter bei hohem Tempo und harter, körperlicher Belastung die geschlachteten Schweine zerlegen, sagte der Professor bei einer Pressekonferenz im Kreishaus in Gütersloh. Um die Luft zu kühlen, würde diese aus dem Raum gezogen, gekühlt und zurück in den Raum gebracht. Exner schlug Hochleistungsfilter und UV-Strahlen als Lösung vor.
Prof. Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene an der Uniklinik in Bonn. Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild
Dieses Problem betreffe die gesamte Fleischbranche und sei bislang nicht im Blick der Wissenschaft gewesen, sagte der Professor. Bei dem jetzt möglicherweise entdeckten Problem nahm der Experte Tönnies ausdrücklich von Kritik aus. Besonders in der Zerlegung der Fleischfabrik waren vermehrt Corona-Infizierte gefunden worden.
Der Direktor des Instituts für Hygiene hatte sich am Samstag und Sonntag die Lage bei Tönnies im Werk in Rheda-Wiedenbrück angeschaut.