NRW

Feller will Maßnahmen gegen Lehrermangel zügig umsetzen

Mittwoch, 18. Januar 2023 - 11:45 Uhr

von dpa

© Federico Gambarini/dpa/Archivbild

So müssten zum Beispiel Prüfungsordnungen angepasst werden, damit Seiteneinsteiger wie etwa Gymnasiallehrer an Grundschulen beschäftigt werden können. Für die geplante Einstellung von Alltagshelfern bräuchten die Bezirksregierungen genaue Vorgaben. Sogenannte Alltagshelfer sollen nach den Worten von Feller etwa Kinder zur Toilette begleiten oder ihnen beim Jacke anziehen oder Ranzen ausräumen helfen. Für bereits tätige Seiteneinsteiger werde das Ministerium Coachings entwickeln. Feller bekräftigte, dass der Lehrermangel nicht durch Mehrarbeit aufgefangen werden solle.

An den Schulen in NRW sind nach früheren Angaben des Ministeriums rund 8000 Lehrerstellen nicht besetzt. Um Abhilfe zu schaffen, hatte Feller im Dezember ein Maßnahmenpaket dazu vorgestellt.

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Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Deutschen Schulbarometer im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung ist der Lehrermangel derzeit das größte Problem an Deutschlands Schulen. Gut zwei Drittel der bundesweit mehr als 1000 befragten Schulleiter nannten den Personalmangel als größte Herausforderung.

„Wenn Pädagoginnen und Pädagogen in großer Zahl fehlen, können Kinder und Jugendliche nicht ausreichend gefördert werden“, sagte Anne Deimel, Co-Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW. „Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.“

Nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW sind häufig Schulen in strukturschwachen Gegenden von Lehrermangel betroffen. „Hier ist die Landesregierung gefragt, mit tragfähigen und nachhaltigen Lösungen für eine sofortige Entlastung des Systems zu sorgen, damit gute Bildung unabhängig von der Postleitzahl ermöglicht wird“, erklärte die NRW-Vorsitzende Ayla Çelik.

Der Verband Lehrer NRW forderte, den Beruf attraktiver zu machen, unter anderem durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung, Ausstattung sowie Entbürokratisierung. Zudem fehle es oft an Wertschätzung für die Lehrkräfte. „Dies ist allerdings nicht allein ein Appell an Politik und Dienstherren, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte der Verbandsvorsitzende Sven Christoffer.


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