NRW
Geiselnehmer war für Tritt gegen Polizisten im Gefängnis
Kriminalität
dpa Münster. Der Geiselnehmer der JVA Münster hat für einen Tritt gegen einen Polizisten im Gefängnis gesessen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Münster hatte der wohnungslose und alkoholkranke Mann 2019 auf dem Gelände einer Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster randaliert. Die Pfleger riefen die Polizei. Die sprach einen Platzverweis aus. Dem kam er nicht nach und trat in Richtung eines Beamten. Das Amtsgericht verurteilte ihn daraufhin zu einer Bewährungsstrafe.
Weil er in dieser Zeit den Bewährungsauflagen nicht nachkam, musste er ins Gefängnis. Warum er jetzt, kurz vor seiner Entlassung am 10. November, eine Geisel nahm, ist Teil der Ermittlungen, wie die Staatsanwaltschaft Münster erklärte. Bei der Befreiung der Geisel hatten die Spezialkräfte ein psychisch auffälliges Verhalten beobachtet.
Der Mann hatte am Freitagmorgen eine Justizangestellte in seine Gewalt gebracht und sie mit einer Rasierklinge bedroht. Für die Flucht forderte er einen Hubschrauber. Spezialkräfte beendeten die Geiselnahme mit einem Schuss. Der Mann starb.