Die hohe Inflation habe nicht nur dazu geführt, dass Verbraucher häufiger zu günstigeren Produkten griffen. Bei konventionell erzeugter Milch und Butter, bei Joghurt, Käse, Quark und Sahne sei die Absatzmenge im deutschen Lebensmittelhandel in den ersten zehn Monate 2022 gesunken. Das Exportgeschäft sei in der zweiten Jahreshälfte durch hohe Preise unter Druck geraten. China als größter Importeur von Milchprodukten sei ein unsicherer Abnehmer gewesen, durch die Corona-Beschränkungen hätten die Milchprodukte zum Teil die Endverbraucher nicht erreicht. Etwa die Hälfte der Deutschland erzeugten Milchmenge wird zum Beispiel in Form von Magermilchpulver oder auch Käse ausgeführt.
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„Die Schmerzgrenze für Preise wird sich verändern“, ist sich der Vorsitzende des Verbandes, Hans Stöcker, sicher. Das werde zwar ein längerer Prozess bei den Verbrauchern sein. Aber angesichts starker Kostensteigerungen nicht nur bei Energie sei ein höheres Preisniveau als noch vor Jahren nötig, um Lebensmittel erzeugen und verarbeiten zu können. „Wir haben die letzten Jahre von der Substanz gelebt“, betonte er. Der Auszahlungspreis für Landwirte ist nach Daten des Verbandes in der zweiten Jahreshälfte 2022 deutlich auf etwa 60 und zum Teil mehr Cent je Kilogramm Rohmilch gestiegen. Sie müssten nun mit einem leichten Rückgang im ersten Halbjahr 2023 rechnen.