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Metro erwartet rasche Erholung - Chef: „Sehr krisenfest“
Einzelhandel
dpa Düsseldorf. Die Corona-Pandemie wird den Großhandelskonzern Metro auch im neuen Geschäftsjahr belasten. Es dürfte weiterhin vor allem das Geschäft mit der Gastronomie treffen, die derzeit unter Schließungen in vielen europäischen Ländern leidet. Die Beschränkungen könnten dabei Metros Prognose zufolge bis in das zweite Quartal dauern. Doch danach rechnet der Großhändler mit einem Nachholeffekt - und einer schnellen Erholung von Gastronomie und Tourismus.
Die ersten zwei Quartale dürften signifikant beeinträchtigt werden, sagte Finanzvorstand Christian Baier am Dienstag. Das zweite Halbjahr soll dann deutlich besser laufen. Insgesamt geht Metro für 2020/21 (per Ende September) damit von weiteren Rückgängen bei Umsatz und operativem Ergebnis aus. Die größten Belastungen erwartet Metro dabei in Regionen mit hohem Gastronomieanteil, insbesondere in Westeuropa.
Der zum Jahresende ausscheidende Konzernchef Olaf Koch zeigte sich recht zufrieden. „Metro hat sich mit dem ganzheitlichen Großhandelsansatz als sehr krisenfest erwiesen“, sagte er. Das Unternehmen sieht durchaus Spielraum für Übernahmen. So ist der Großhandelsmarkt noch zersplittert und bietet Koch zufolge Möglichkeiten der Konsolidierung. Vakant ist noch die Nachfolge Kochs.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank das bereinigte Ebitda um knapp 17 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Unter dem Strich profitierte Metro von dem Verkauf der Mehrheit des China-Geschäfts und steigerte den Gewinn von 322 Millionen auf 460 Millionen Euro. Im fortgeführten Geschäft - ohne die China-Aktivitäten und die ebenfalls verkaufte Supermarkttochter Real - stand jedoch ein Verlust von 140 Millionen Euro. Der Umsatz nahm wie bereits berichtet um 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro ab. Flächenbereinigt lag das Minus bei 3,9 Prozent.