NRW
Mutmaßlichem syrischen Kriegsverbrecher droht Höchststrafe
Prozesse
dpa/lnw Düsseldorf. Als Milizenführer soll er im syrischen Aleppo eine Schreckensherrschaft ausgeübt haben. Unter seiner Führung sollen Menschen entführt und zu Tode gefoltert worden sein. Nun droht dem Syrer in Düsseldorf die Höchststrafe.
Einem mutmaßlichen syrischen Kriegsverbrecher droht in Düsseldorf die Höchststrafe. Nach 16 Monaten Prozessdauer will das Oberlandesgericht in Düsseldorf heute das Urteil gegen den 43-Jährigen verkünden. Die Bundesanwaltschaft hat lebenslange Haft und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld beantragt. Der Angeklagte habe als Chef einer Stadtteilmiliz in Aleppo während des Syrienkriegs eine grausame Schreckensherrschaft ausgeübt.
Dabei waren den Ermittlungen zufolge Menschen entführt und zu Tode gefoltert worden. Später soll er sich abgesetzt und in Deutschland als Flüchtling Asyl beantragt haben. Ein überlebendes Folteropfer hatte seinen mutmaßlichen Peiniger in Deutschland wiedererkannt und ihn angezeigt. Im April 2016 hatte eine Spezialeinheit den Verdächtigen in Münster festgenommen.