NRW

Prognose: NRW muss bis 2031 79.000 Lehrkräfte einstellen

Mittwoch, 15. März 2023 - 17:07 Uhr

von dpa

© Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Die schwarz-grüne Landesregierung hatte angekündigt, bis 2027 zusätzlich 10.000 Lehrkräfte an die Schulen zu bringen. Schon jetzt ist der Lehrkräftemangel eklatant. Im Dezember waren nach Daten des Ministeriums rund 8000 von insgesamt etwa 165.000 Lehrerstellen in NRW nicht besetzt.

Die Zahl der bis 2031/32 benötigten Lehrkräfte verdeutliche, „dass auch in den kommenden Jahren grundsätzlich sehr gute Beschäftigungsaussichten für Lehrkräfte bestehen“, heißt es in der Prognose. Allerdings sollten Lehramtsinteressierte bereits vor Beginn ihres Studiums im Blick haben, dass die Berufsaussichten je nach Lehramt unterschiedlich seien. Für bestimmte Fächer gebe es in den kommenden Jahren kaum einen Einstellungsbedarf. Und es gebe auch Fächer, für die bereits viele noch relativ junge aktive Lehrkräfte im Dienst seien, etwa bei Geschichte.

Karte

Während an Grundschulen, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (Sekundarstufe I) sowie Berufskollegs und Förderschulen pro Jahr mehr ausgebildete Lehrkräfte eingestellt werden müssen als es im Angebot gibt, hat sich bei Gymnasien (Sekundarstufe II) ein Überhang aufgebaut. Dort gibt es mehr Lehrkräfte als jährlich benötigt. Das Land will Sek-II-Lehrer daher verstärkt dazu bringen, in den Schulformen zu unterrichten, wo der Einstellungsbedarf in den nächsten Jahren besonders hoch ist.

Um die jetzt bestehenden Lücken möglichst schnell zu verkleinern, setze das Land kurz- und mittelfristig auch auf Seiteneinsteiger, sagte Ministerin Feller. Zudem sollten Alltagshelfer die Lehrkräfte entlasten. Die Landesregierung sei auch in Gesprächen mit Hochschulen über einen weiteren Ausbau der Studienanfängerplätze in den Lehrämtern für die Grundschulen und die sonderpädagogische Förderung. Denn langfristig würden vor allem mehr grundständig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer benötigt, um die Unterrichtsversorgung dauerhaft zu verbessern.

Zuletzt war 2018 eine Lehrkräftebedarfsprognose veröffentlicht worden. Künftig soll die Prognose alle drei Jahre aktualisiert werden.

Der Verband Bildung und Erziehung NRW (VBE) erklärte, der starke Personalmangel dürfe nicht dazu führen, den Lehrer-Beruf unattraktiver zu gestalten. „Einschränkung der Teilzeit oder Abordnungen sind keine Werbung für unseren eigentlich so großartigen und wertvollen Beruf“, sagte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau. Die Landesregierung müsse bestmögliche Arbeitsbedingungen schaffen, um mehr Menschen besonders für die Schulformen der Sekudarstufe I und die Grundschule zu gewinnen.


Die Kommentarfunktionalität wurde für diesen Artikel deaktiviert.

Über den Kampf gegen Geldwäsche und Finanzmarktkriminalität wollen die Länderfinanzminister heute in Münster informieren. Es geht konkret darum, Landes- und Bundesbehörden besser zu vernetzen, hatte Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) vor Beginn des zweitägigen Treffens mit seinen Kollegen erklärt. Die Tätergruppen agierten zumeist hochprofessionell mit modernsten digitalen Methoden. Deshalb sei es wichtig, gemeinsam neue Wege bei der Geldwäsche-Bekämpfung zu finden.