NRW
Säugling getötet: Urteil im Prozess gegen Vater erwartet
Kriminalität
dpa/lnw Aachen. Im Totschlags-Prozess gegen einen Vater, der seinem Kind einen tödlichen Schädelbruch beigebracht haben soll, fällt heute das Urteil. Bei der angeklagten Tat war der Mann allein mit dem fiebernden Kind in der Wohnung in Alsdorf bei Aachen. Die Staatsanwaltschaft hält es für möglich, dass er mit der Situation überfordert war und die Kontrolle verlor. Sie geht von massiver Gewalt gegen den Kopf des Kindes aus. Was genau passierte, sei nicht klar, da der Mann etwas verschweige. Wegen Totschlags forderte sie vor dem Aachener Landgericht zwölf Jahre Haft für den Mann, der immer wieder seine Unschuld beteuerte.
Die Verteidigung forderte Freispruch. Sie hielt einen Sturz des Kindes etwa von der Couch für möglich - eine Situation, die der Mann nicht erkannt habe. Zusammen mit der Kindsmutter, der er Kurznachrichten und auch Videos von dem Kind schickte, habe er dessen Gesundheitszustand falsch eingeschätzt. Im Falle einer Verurteilung plädierte die Verteidigung auf fahrlässige Tötung durch Körperverletzung. Die Mutter des Kindes und die Schwiegermutter halten den Mann für unschuldig.